Das Wagenkollektiv “Sand im Getriebe” ist eine Gemeinschaft von 19 großen und kleinen Menschen, die sich für ein gemeinsames Leben auf Rädern entschieden haben. In individuell ausgebauten LKW´s, Bauwägen, Zirkuswägen, Wohnwägen und Wohnmobilen wagen wir dieses Abenteuer.
Dass die Entscheidung für diese Wohnform es einem nicht immer leicht macht, hat das letzte halbe Jahr mal wieder gezeigt. Unsere Wagen wurden beschlagnahmt und wir mussten sechs Monate ohne unsere Zuhause leben. Seit Mitte Oktober 2014 haben wir unsere Wagen wieder und möchten unbedingt einen neuen selbstverwalteten Wagenplatz aufbauen. Leider fehlt uns bislang ein geeignetes Grundstück.
Wir begreifen uns als politische Menschen, die sowohl durch ihre experimentelle Wohnform als auch durch gemeinsames Engagement in anderen Bereichen politische und kulturelle Impulse geben wollen. So soll ein neuer Wagenplatz auch einen Rahmen für selbstorganisierte, nicht- kommerzielle Treffen und Veranstaltungen bieten. Also nicht nur ein Ort zum Wohnen, sondern zu Leben und sich Begegnen sein.
Die Frage warum wir diese Art zu leben gewählt haben, ist für uns auf unterschiedliche Weise zu beantworten, da die Gründe im Wagen zu leben so vielfältig sind, wie die Menschen, die diese bewohnen, wie zum Beispiel Selbstbestimmung, Eigenständigkeit, und Autonomie.
Wir sind auf der Suche nach einem Grundstück, das eine Fläche von ca. 1000 bis 2000 qm bietet. Die Fläche sollte befahrbar sein, d.h. keine grossen Steigungen haben oder dicht bepflanzt sein. Auf solch einem Grundstück wäre es möglich, neben dem Wohnen in unseren Wägen eine gemeinschaftliche Infrastruktur und Räume zu schaffen, die für unkommerzielle und öffentliche Veranstaltungen wie zum Beispiel Volksküchen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen, Selbsthilfewerkstätten, Theater oder ähnliches zu realisieren.
Wir wünschen uns einen Platz innerhalb der Stadtgrenzen Freiburgs denn wir begreifen uns als einen Teil der Stadt. Wir haben hier Familie, Arbeit, Studium und Freund_Innen und leben bewusst in dieser Stadt.
Unser Ziel ist es, Kunst, Kultur, kritisches Denken, selbstbestimmtes Leben und solidarisches Miteinander Raum zu geben. Wir kümmern und organisieren uns und unseren Lebensraum selbst. Die bisherigen Grundstücke, die wir als Zwischenlösung befahren haben, wurden ohne Hilfe der Stadt Freiburg gefunden und verhandelt.
Nichtsdestotrotz erschwert uns die Stadt Freiburg mitsamt ihren Ordnungsbehörden die eigenständige Platz-Suche immer wieder.
Was in Freiburg und anderswo oft fehlt, ist der politische Wille, Wagenleben als “normale” Lebensart anzuerkennen und den Fakt zu begrüßen, dass sich Menschen selbstständig um ihren Lebensraum kümmern.
Wir wollen die Stadt durch unsere Anwesenheit bereichern. Wir wollen eine freundliche, vielfältige, offene und lebenswerte Stadt.